Über Neuengronau
Historische Namensformen
• 1295: Nuwengruouwe
• 1323: Nova Gruna
• 1396: Neuengrunauwe
Die erste urkundliche Erwähnung von Neuengronau ist datiert auf den 21. Dezember 1295. Die Originalurkunde gibt es zwar nicht mehr, aber in den Kopialbüchern der Herren von Hutten ist eine Abschrift des Dokumentes.
In der besagten Urkunde steht:
„Ich, Ulrich, genannt von Steckelberg, und meine Frau und Hermann, unser Sohn. Durch diese Urkunde geben wir öffentlich bekannt, dass wir Gottfried, dem Schultheißen von Schwarzenfels und Ritter, und seinen Erben folgende Güter, nämlich den Bauernhof des Reynfried von Melesynnen in dem Dorf, das Nuwengrunouwe genannt wird, den Hof mit allem, was dazugehört, und die Güter des Gottfried Sufflator und einen Bauernhof, den der genannte Gottfried bei Hermann, genannt von Sterbfritz, rechtmäßig gekauft hat und in dem gleichen Dorf den Bauernhof des Wolfram gemäß dem Feudalrecht zum ewigen Besitz übertragen haben…. …Wir geben dem Genannten diese mit unserem Siegel bekräftigte Urkunde, ausgestellt im Jahre des Herrn 1295, an den 12. Kalenden des Januar (= 21. Dezember)“. Nuwengrunouwe ist die frühere Schreibweise für den heutigen Sinntaler Ortsteil. Die zweitälteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1323. Hierin schreibt Ritter Hertnid von Tafta, dass er für seine Güter in „Nowa Gruna“ (ein Dokument in Latein) jährlich an Abgaben 24 Schilling Heller, einen Malter Weizen, einen Malter Hafer und ein Lamm bekam.
Ein bedeutendes Kapitel der Neuengronauer Geschichte ist die Pfarrei, die am 13. Mai 1396 erstmals erwähnt wird. Die Edelknechte Hermann und Adolf Marschalk verkauften an Ludwig von Hutten den Burgbesitz in Altengronau (Hof, Mühle, Garten). Einschränkend steht in dem Dokument: „uszgenomen der pfennigzinsze mit namen zwentzig groschen uff Werners und uff Blumen gut, der sall gefallen yn die pfar gein Neuengrunawe“. Zwanzig Groschen Pfennigzins stehen also der Pfarrei Neuengronau zu. Neuengronau (Grunaw) war 1465 nach einer Aufzeichnung der Diözese Würzburg eine Mutterkirche, wie Gossaw (Marjoß), Motgars (Mottgers), Swarczenfels (Schwarzenfels), Ramungk (Ramholz), Stepfricz (Sterbfritz) Sluchtern (Schlüch-ern) und Herolcz (Herolz).
Neuengronau wird erstmals 1295 als Nuwengronouwe erwähnt. 1396 wird ein Pfarrer in Neuengronau genannt. Die Pfarrei Neuengronau wird erstmals 1453 erwähnt. Sie war eine Filiale (Tochtergemeinde) von Ramholz.
Die Umwandlung in eine selbstständige Pfarrei bleibt einstweilen im Dunkeln. In den Kirchenbüchern wird berichtet, dass der Umfang der Pfarrei zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich groß war. Vor 1453 war er gewiss sehr groß, denn damals gehörten auch Zeitlofs, Roßbach, Weißenbach und die im Sinngrund aufwärts gelegenen Orte dazu. Ein Zeugnis aus jener Zeit hat sich bis heute in den Bezeichnungen „Kirchweg“ und „Pfaffensteg“ erhalten. Der „Kirchweg“ führte von Neuengronau über den Moosrain, den heutigen Brunnenweg, die Schulstraße, Gasse über den alten Keller, schräger Burgweg (alte Landstraße) – „Pfaffensteg“ (heutige Brücke über die Schmale Sinn) nach Zeitlofs. Dieser Steg kann nur dem Fußverkehr zwischen Neuengronau- Altengronau und Zeitlofs und zwar in erster Linie dem Pfarrer gedient haben. 1453 wurde Zeitlofs zur selbständigen Pfarrei erhoben. Die Pfarrei Neuengronau war viele Jahre verwaist. Nach der Chronik wurde in den Jahren 1653 – 1665 das gänzlich zerfallene Pfarrhaus, aus dessen Trümmern heraus Bäume wuchsen, wieder hergestellt, ebenso die verwüstete Kirche. 1663 wird in Israel Rosa, früher Stiftsadjunkt in Rotenburg an der Fulda, von Landgraf Wilhelm VII. von Hessen zum, Prediger nach Neuengronau berufen, wo seit 24 Jahren kein Pfarrer mehr gewohnt hatte. Er sollte „Kirchenwesen und Disziplin wieder herstellen“. Im gleichen Jahr wird erstmals namentlich der Schulmeister genannt: Carl Muth.
Mehr zur Geschichte Neuengronau‘s finden Sie in unserer Dorfchronik
Einwohnerentwicklung
• 1587: 19 Schützen, 8 Spießer, 3 Hellebardierer, eine Bindaxt
• 1643: 5 Haushaltungen
• 1812: 56 Feuerstellen, 403 Seelen
• 2016: 358 Einwohner
• 2020: 346 Einwohner