Hutzelmühle
Die Hutzelmühle liegt im kleinen Ort Neuengronau, der Großgemeinde Sinntal mit ca. 450 Einwohnern am Rande des Spessarts und am Anfang der Rhön.
Die Getreidemühle, mit Erwähnung ca. 1295 wurde ehemals auch als Sägemühle betrieben. Die Versorgung des oberschlächtigen Mühlrades erfolgt durch den Lederhosebach.
Der Mühlgraben mit 0,20 mtr. Gefälle auf 300 mtr. Gesamtlänge verläuft optisch steigend zum Gebäude. Die Mühle wurde ehemals als Sägemühle und später als Getreidemühle genutzt, diente aber auch für den Antrieb einer Apfelpresse.
In der Mühle sind noch alle Einbauten wie Walzenstühle, Plansichter und Transmissionen vorhanden und funktionstüchtig.
Nach dem natürlichen Zerfall des Wasserrades in den 70er Jahren wurde der Mühlenbetrieb bis 2009 vom Hutzelmüller mit einem Elektromotor aufrecht erhalten. 2012 entschlossen wir uns dazu, ein neues Rad zu bauen. Aber wie? Es wurde gemessen und geplant, welches Holz – woher, wer kann Schaufeln biegen?
Nach zahlreichen Telefongesprächen wurde bei Vollmond geschlagenes Lärchenholz im Steigerwald gefunden. In einem Sägewerk bei Haßfurt am Main würde es zugeschnitten. Dann kam das nächste Problem. Da die alten Schaufeln nicht mehr zur Verfügung standen, musste jemand gefunden werden, der Edelstahlblech zuschneiden und in die Form der alten Schaufeln bringen konnte. Über einen Bekannten wurde ein Schlossereibetrieb gefunden, der diese Dimension rund biegen konnte.
Als nun endlich Holz und Schaufeln bei uns vor Ort waren, musste jetzt noch die Aufnahme der Schaufeln ins Holz eingefräst werden. Dies konnte dann letztendlich durch einen örtlichen Schreiner erfolgen. In mühevoller Kleinarbeit wurde nun das Rad Stück für Stück zusammengesetzt.
Am 8. Mai 2013 war es vollbracht, das Rad war fertig. In einem spektakulärem Transport, transportierte unser Sohn mit Traktor und Anhänger das Rad von einer außenliegenden Werkstatt, dem Bauort, zu dem Aufstellungsort. Dort stand schon ein Autokran bereit, der das Wasserrad aufstellte und in Position brachte. Es wurden noch die Speichen und die Wasserrinne montiert, die Welle einge- setzt. Dann kam der spannende Augenblick. Helfer und Freunde versammelten sich um das Rad. Der Mühlgraben wurde geöffnet, das Wasser floss in die Rinne und das Rad drehte sich.
Voller Stolz wurde am Mühlentag 2013 unser neues oberschlächtiges aus Lärchenholz gefertigtes Mühlrad mit fast 6,0 mtr. Durchmesser in Betrieb genommen.